Das Ruhe-Elektrokardiogramm, kurz Ruhe-EKG, zählt zu den fundamentalen Basisuntersuchungen in der Inneren Medizin und Kardiologie. Es misst die elektrische Aktivität des Herzens in einem Zustand körperlicher Ruhe und liefert schnelle, präzise Informationen über Herzfrequenz, Rhythmus und mögliche Störungen in der Erregungsleitung.
Für erfahrene Internisten wie Dr. Bernhard Scheja ist das Ruhe-EKG nicht nur ein diagnostisches Instrument, sondern auch ein wichtiges Mittel zur Überwachung, Verlaufskontrolle und medizinischen Vorsorge. Trotz seiner Einfachheit bietet es einen unverzichtbaren Einblick in die kardiale Funktion – auch bei beschwerdefreien Patient:innen.
Technischer Ablauf der Untersuchung
Das Ruhe-EKG ist ein nicht-invasives, schmerzfreies Verfahren. Es wird in liegender Position durchgeführt und dauert nur wenige Minuten. Die Patientin oder der Patient wird dabei mit insgesamt zehn Elektroden an Brustkorb, Armen und Beinen ausgestattet. Diese Elektroden erfassen die Herzströme aus verschiedenen Richtungen.
Schritte des Ruhe-EKGs:
- Anamnese und Vorbereitung (Ausschalten von Störquellen wie metallischen Gegenständen)
- Platzierung der Elektroden auf der Haut
- Aufzeichnung der Herzströme in zwölf Standardableitungen
- Sofortige Darstellung als Kurve (Papierausdruck oder digital)
- Fachärztliche Auswertung durch internistische Expertise
Die Gesamtuntersuchung nimmt selten mehr als zehn Minuten in Anspruch. Die Interpretation dagegen erfordert Erfahrung und klinisches Verständnis – Fähigkeiten, die Dr. Bernhard Scheja in seiner täglichen Arbeit einbringt, insbesondere bei komplexen oder mehrdeutigen Befunden.
Was kann das Ruhe-EKG erkennen?
Das Elektrokardiogramm liefert wichtige Hinweise auf viele kardiale Erkrankungen. Es erkennt nicht nur Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern oder ventrikuläre Extrasystolen, sondern auch Durchblutungsstörungen, entzündliche Prozesse, strukturelle Auffälligkeiten und Reizleitungsverzögerungen.
Erkennbare Veränderungen im Ruhe-EKG:
- Bradykardie oder Tachykardie (zu langsamer oder zu schneller Herzschlag)
- Arrhythmien (z. B. Vorhofflimmern, Kammerflimmern, AV-Blockierungen)
- Hinweise auf einen Myokardinfarkt (akut oder durchgemacht)
- Hypertrophiezeichen (z. B. bei Bluthochdruck)
- Perikarditis- oder Myokarditiszeichen
- Elektrolytverschiebungen und Medikamentenwirkungen
Trotz aller diagnostischen Möglichkeiten ist das Ruhe-EKG nur ein Ausschnitt – eine Momentaufnahme. Doch genau diese Momentaufnahme ist oft entscheidend für die Einleitung weiterer Maßnahmen. Dr. Bernhard Scheja nutzt sie nicht isoliert, sondern immer eingebettet in die klinische Gesamtschau.
Wann ist ein Ruhe-EKG angezeigt?
Ein Ruhe-EKG kann Teil einer Vorsorgeuntersuchung sein, aber auch gezielt zur Abklärung bestimmter Beschwerden dienen. Häufig wird es bei Symptomen wie Brustschmerz, Atemnot, Schwindel oder Ohnmachtsanfällen durchgeführt. Auch vor Operationen oder als Kontrolluntersuchung unter laufender Therapie hat es seinen festen Platz.
Typische Einsatzgebiete:
- Akute Beschwerden im Brustbereich
- Verdacht auf Herzinfarkt
- Abklärung von Palpitationen (Herzrasen)
- Kontrolluntersuchung bei bekannter Herzerkrankung
- Präoperative Einschätzung des kardialen Risikos
- Therapiekontrolle bei Antiarrhythmika oder Betablockern
- Vorsorgeuntersuchung bei Risikopatient:innen (z. B. mit Bluthochdruck oder Diabetes)
Die Interpretation erfolgt nicht allein anhand festgelegter Parameter. Vielmehr braucht es klinisches Gespür – etwa für den zeitlichen Verlauf von Veränderungen oder die Einordnung in Vorerkrankungen. Genau hier zeigt sich die Rolle eines erfahrenen Diagnostikers wie Dr. Bernhard Scheja.
Die Grenzen des Ruhe-EKGs
Trotz seiner Vielseitigkeit ist das Ruhe-EKG kein Alleskönner. Manche Rhythmusstörungen treten nur intermittierend auf und entziehen sich der kurzen Aufzeichnungsdauer. Auch belastungsabhängige Ischämien bleiben oft unerkannt. In solchen Fällen kommen weiterführende Verfahren wie das Belastungs-EKG oder das 24-Stunden-EKG (Langzeit-EKG) zum Einsatz.
Grenzen des Ruhe-EKGs:
- Keine Aussagen über körperliche Belastbarkeit
- Keine Erfassung nächtlicher Rhythmusstörungen
- Geringe Aussagekraft bei asymptomatischen Patient:innen
- Fehlende Sensitivität bei bestimmten Infarktformen
- Möglichkeit falsch-positiver Befunde bei jungen, sportlichen Patient:innen
Daher wird das Ruhe-EKG in der Regel als Teil eines umfassenderen diagnostischen Konzepts eingesetzt. In der kardiologischen Diagnostikpraxis von Dr. Bernhard Scheja wird es meist mit anderen Verfahren kombiniert, um ein möglichst genaues Bild zu gewinnen.
Kombination mit anderen Verfahren
Oft ist das Ruhe-EKG der erste Schritt in einer diagnostischen Kette. Bei auffälligen Befunden folgen z. B. eine Echokardiografie (Ultraschall des Herzens), eine Langzeit-EKG-Aufzeichnung oder eine Belastungsuntersuchung. Je nach Fragestellung kann auch ein Herzecho mit Kontrastmittel oder eine MRT-Untersuchung indiziert sein.
Typische diagnostische Kombinationen:
- Ruhe-EKG + Langzeit-EKG: bei Verdacht auf paroxysmale Arrhythmien
- Ruhe-EKG + Belastungs-EKG: zur Beurteilung der Belastbarkeit und Ischämieneigung
- Ruhe-EKG + Echokardiografie: zur Abklärung struktureller Herzerkrankungen
- Ruhe-EKG + Blutuntersuchung: z. B. bei Verdacht auf Herzinfarkt oder Entzündung
Die individuelle Auswahl der Verfahren hängt stets von den Symptomen, der Vorerkrankung und der Fragestellung ab. Dr. Bernhard Scheja setzt dabei auf eine patientennahe, klinisch orientierte Herangehensweise.
Rolle in der Vorsorge und Nachsorge
Neben der Akutdiagnostik spielt das Ruhe-EKG eine zentrale Rolle in der medizinischen Vorsorge – insbesondere bei Menschen mit Risikofaktoren wie Diabetes mellitus, arterieller Hypertonie, familiärer Vorbelastung oder chronischem Stress. Es kann frühe Veränderungen sichtbar machen, bevor es zu Symptomen kommt.
In der Nachsorge ist es zudem ein zuverlässiges Instrument zur Verlaufskontrolle nach Eingriffen wie Herzkatheteruntersuchungen, Stent-Implantationen oder Operationen. Auch bei Medikamentenumstellungen kann es Hinweise auf Nebenwirkungen oder Wirksamkeit geben.
Langfristige Einsatzfelder:
- Herzprävention bei gesunden Risikopatient:innen
- Verlaufskontrolle nach Myokardinfarkt
- Dokumentation bei Berufstauglichkeitsuntersuchungen
- Verlaufskontrollen bei bekannten Rhythmusstörungen
- Therapiekontrolle bei medikamentöser Behandlung
Dr. Bernhard Scheja betrachtet das Ruhe-EKG daher nicht nur als technisches Verfahren – sondern als Dialoginstrument zwischen ärztlicher Diagnose und patientenzentrierter Beratung.